Hyaluronsäure Arthrose

Zu Beginn treten die Schmerzen erst nach längeren Spaziergängen auf; nach wenigen Monaten schmerzt bereits jeder Schritt. Die Diagnose, dass es sich um eine Kniearthrose handelt, wird in vielen Fällen erst recht spät gestellt. Oft glauben die Betroffenen an "falsche Schritte" oder einer Überbelastung des Gelenks. Doch wenn jeder Schritt Schmerzen bringt und der Arzt schlussendlich die Diagnose stellt, beginnt gleichzeitig die medikamentöse Behandlung. Es gibt zahlreiche Präparate, welche die Symptome lindern. Viele helfen nur bedingt, viele bringen gar keinen Erfolg. Eine Möglichkeit, die immer häufiger angeboten wird, ist die Behandlung mit Hyaluron. Mitunter gibt es noch zahlreiche Ärzte, die gegenüber der Behandlung mit Hyaluronsäure kritisch eingestellt sind, jedoch haben die letzten Jahre und Studien gezeigt, dass der positive Effekt keineswegs unterschätzt werden darf. Die Lebensqualität, welche durch die Kniearthrose nachhaltig beeinträchtigt wird, kann - im Rahmen der Hyaluronsäure Behandlung - verbessert werden. Vor allem bringt die Behandlung mit Hyaluron nicht nur viele Vorteile, sondern überzeugt auch auf Grund geringer Nebenwirkungen. Im Regelfall muss der Patient mit keinen Nebenwirkungen rechnen.

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Amerikanische Studien haben gezeigt, dass Hyaluron tatsächlich hilft

Stellt der Mediziner die Diagnose Kniearthrose, folgt automatisch eine Liste mit möglichen Medikamenten, welche die Symptome lindern sollen. Dabei gibt es Medikamente mit und auch ohne Kortison. Dass der behandelnde Arzt auch immer wieder Injektionen empfiehlt, die gerne - aus Angst - von den Patienten abgelehnt werden, stellt keine Überraschung dar. Schlussendlich sind Hyaluron Injektionen hilfreich bei der Schmerzbehandlung, auch wenn die Patienten im Vorfeld Angst vor der Spritze haben. Doch helfen die Injektionen am Ende auch, was sie versprechen? Lindert Hyaluronsäure die Beschwerden oder sind es mitunter nur quälende Behandlungen, die gar keinen Erfolg mit sich bringen? Fragen, denen in Boston nachgegangen wurde. Ein Team des "Tufts Medical Center" hat die unterschiedlichen Hyaluron-Behandlungen unter die Lupe genommen und mit bereits gängigen Behandlungsmöglichkeiten verglichen. Im Rahmen der Meta-Analyse gab es zahlreiche Ergebnisse. 137 Studien wurden durchgeführt; 33.000 Probanden haben sich zur Verfügung gestellt. Am Ende hat das Team Ergebnisse erhalten, mit denen sie zu Beginn selbst nicht gerechnet haben.


Die Studie im Detail – welche Wirkstoffe haben geholfen, welche versagt?

Das Team stellte die unterschiedlichen Therapien gegenüber und verglich am Ende die Ergebnisse, die mit den Wirkstoffen in Tablettenform erzielt werden konnten. Dabei wurden etwa Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Celecoxib und auch Naproxen getestet; auch sogenannte Scheinmedikamente - also Placebos - wurden verabreicht. Auch Kortikosteroide- und Hyaluronsäure-Injektionen wurden eingesetzt. Am Ende war das Team sicher: Hyaluron hat tatsächlich die beste Wirkung gezeigt. Paracetamol landete am letzten Platz. Der Wirkstoff konnte, im Vergleich zu den anderen Behandlungsmöglichkeiten, keine tatsächliche Verbesserung erzielen. Auch die Kortikosteroide brachten keine Verbesserung mit sich. Alle anderen Wirkstoffe sorgten zumindest für eine Verbesserung der Funktionalität des Gelenks. Am Ende zeigten die Studien deutlich bessere Behandlungsergebnisse durch Injektionen. Doch auch wenn die Injektionen den besten Erfolg mit sich brachten, ist jene Behandlungsform auch - auf Grund der Risiken - umstritten. Gelangen etwa Keime in das Kniegelenk, sind Entzündungen möglich.

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Warum gerade Hyaluron?

Hyaluron, der körpereigene Wirkstoff, wird gerne als Multitalent bezeichnet. Auch wenn sich die Hyaluronsäure vorwiegend in den Bereichen Kosmetik und Schönheitsmedizin durchsetzen konnte und heute ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil ist, kann der Wirkstoff mehr, als Falten auffüllen oder die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Hyaluron hat derart viele Funktionen und Fähigkeiten, dass man gut und gerne von einem Wundermittel sprechen kann, das mitunter auch gerne unterschätzt wird. Hyaluronsäure ist ein wesentlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und ist nichts anderes als ein Stoßdämpfer und Schmiermittel. Diagnostiziert der Mediziner eine Kniearthrose, besteht ein gleichzeitiges Ungleichgewicht der Hyaluronsäure. Die Probleme entstehen auf Grund des gestörten Ab- und Aufbaus des Hyalurons. Wird Hyaluronsäure synthetisch hergestellt und in weiterer Folge in das Kniegelenk injiziert, kann das Ungleichgewicht wieder ins Lot gebracht werden. Auch synthetische Hyaluronsäure wirkt wie ein Schmiermittel und Stoßdämpfer und sorgt für eine bessere Beweglichkeit des Gelenks.

Das Problem mit dem Gelenk – welche Auswirkungen sind möglich?

Arthrose ist im Endeffekt nichts anderes als ein Gelenkverschleiß. Die Knorpelschicht des Hyaluron Gelenks nutzt sich - im Laufe der Zeit - ab. Betroffen sind vor allem die Kniegelenke. Über 50 Prozent der Menschen leiden im hohen Alter an einer Arthrose; vorwiegend klagen über Probleme mit den Kniegelenken. Was zu Beginn noch belächelt wird, kann mit der Zeit zum erheblichen Problem werden. Schmerzt das Knie nach längeren Spaziergängen? Treten immer wieder Beschwerden auf, auch dann, wenn man sich geschont hat? Am Ende können genau jene leichten Symptome den Start einer möglichen Kniearthrose darstellen. Und auch wenn die Krankheit seit Ewigkeiten ein Begleiter der Menschen ist, gibt es bis heute noch keine Heilung. Mediziner können höchstens den Verlauf der Krankheit stoppen bzw. hinauszögern und Behandlungen vorschlagen, welche die Schmerzen und Beschwerden lindern. Dass - im Rahmen einer Arthrose - immer wieder Schonung empfohlen wird, verbessert das Problem nicht. Diagnostiziert der Mediziner den Gelenkverschleiß, sollte man weiterhin aktiv bleiben, jedoch gelenkschonende Aktivitäten durchführen. Wer etwa mit dem Rad fährt, eine gelenkschonende Sportart, sorgt dafür, dass der Gelenkknorpel mit genügend Flüssigkeit versorgt wird.

Hyaluron ist kein Schmerzmittel

Kritiker behaupten immer wieder, dass es keine Studien gibt, welche die Wirkung der Hyaluronsäure bestätigen. Doch diese Argumentation entspricht nicht der Wahrheit. Nicht nur die amerikanischen Studien haben eindrucksvoll bewiesen, dass Hyaluronsäure - im Vergleich zu anderen Wirkstoffen - die Schmerzen lindert. Auch in Europa gab es zahlreiche Untersuchungen, welche belegen konnten, dass Hyaluron für eine deutliche Besserung der Symptome sorgt. Zu beachten ist, dass Hyaluron aber kein klassisches Schmerzmittel ist, sondern vielmehr den Knorpel behandelt. Ist der Knorpel gesund, schmerzt er nicht. Wird seine Gesundheit verbessert, treten daher weniger Schmerzen auf. Hyaluron-Fans sprechen auch immer wieder von einem Knorpelaufbau. Inwiefern die Hyaluronsäure den Knorpel neu aufbaut, kann nicht pauschaliert gesagt werden. Am Ende sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend, wie gut die Behandlung mit Hyaluron wirkt. Wann wurde die Diagnose gestellt, wie stark ist der Knorpel beschädigt und wie oft bzw. wie intensiv sind die Schmerzen? Arthrose ist eine Krankheit, die über Jahre entsteht und oftmals erst nach Jahrzehnten erkannt und behandelt wird. Ein Zeitraum, in dem viel Schaden entstehen kann. Und auch wenn es Kritiker gibt, die sich weigern, Injektionen mit Hyaluron zu injizieren, muss am Ende die Frage gestellt werden, ob es tatsächliche Alternativen gibt, die nur einen Bruchteil der Verbesserung mit sich bringen.

Was muss der Patient über Hyaluron und eine mögliche Behandlung wissen?

Entscheidet sich der Patient für die Behandlung mit Hyaluron, entscheidet er sich nicht für ein Schmerzmittel, sondern für einen Wirkstoff, der dem Knorpelgewebe hilft, sich zu regenerieren. Der Patient erhält mit der Hyaluronsäure eine Art Schmiermittel, welches biotechnologisch hergestellt wurde. Auch wenn die Hyaluronsäure im "Labor gezüchtet" wird, erkennt der Körper jene als körpereigen an. Das Gelenk bemerkt keinen Unterschied, ob es sich um den im Körper produzierten Wirkstoff handelt oder dieser von außen zugeführt wird. Wird Hyaluronsäure in das Knie gespritzt, entfaltet sich der "Stoßdämpfer", der sich zwischen den Knochen festsetzt und somit die Schmerzen lindert, da die Gelenke nicht aneinander reiben. Die Wirkung der Hyaluronsäure basiert auf drei Grundlagen: Hyaluronsäure wirkt einerseits als Stoßdämpfer, wirkt entzündungshemmend und regt in weiterer Folge das Wachstum jener Zellen an, die sich im Knorpel befinden. Somit beweist Hyaluronsäure auch in diesem Bereich, dass es ein wahres Multitalent ist.

Der Behandlungsablauf

Die Hyaluronsäure wird mit einer dünnen Nadel in das Kniegelenk injiziert, wobei der Mediziner darauf achtet, das Hyaluron in den Gelenkspalt zu spritzen. Dabei werden rund drei bis fünf Behandlungen - in mehrere Wochen - angeraten, sodass eine nachhaltige Verbesserung eintritt. Hyaluronsäure hat eine recht hohe Molekulardichte. Das bedeutet, dass die Säure zähflüssig ist und sich ideal zwischen die Knochen legen kann. Jedoch kann die Säure mitunter auch Reizungen verursachen. Jene sind möglich, treten aber nur in den seltensten Fällen auf. Weitere Risiken bestehen darin, dass mitunter Keime in das Gelenk gelangen können. Jedoch liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Infektionen entstehen, im Promillebereich. Es ist im Regelfall nur theoretisch möglich, dass eine Injektion durch Hyaluron entsteht und tatsächlich Nebenwirkungen auftreten. Da der körpereigene Wirkstoff sehr gut verträglich ist, muss der Patient definitiv keine Angst vor einer abstoßenden Reaktion des Körpers haben. Der Behandlungserfolg hält zwischen sechs Monate und einem Jahr an. Treten wieder Beschwerden auf, muss das "Depot" aufgefüllt werden. Je nach Stadium, kann die Hyaluronsäure ein Jahr helfen, wobei die Wirkung aber auch bereits nach drei oder sechs Monaten nachlassen kann.


Welche Kosten fallen an?

Die Kosten werden nicht übernommen. Die gesetzlichen Kassen bezahlen keinen Cent für Behandlungen mit Hyaluron. Dies deshalb, da jene Behandlungen als sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGEL) gelten. Es gibt aber Privatversicherungen, die sehr wohl einen Teil der entstandenen Kosten ersetzen. Die Preise einer derartigen Behandlung liegen - bei drei bis fünf Spritzen - zwischen 200 Euro und 300 Euro. Die Preise können aber, je nach Mediziner, abweichen.

Das Fazit

Behandlungen mit Hyaluron stellen eine Alternative gegenüber anderen, seit Jahren vewendeten, Wirkstoffen dar. Die Frage, wie gut Hyaluron hilft und ob eine Behandlung als sinnvoll erachtet werden kann, kann nicht pauschal beantwortet werden. Am Ende sind unterschiedliche Faktoren von Bedeutung, wobei Studien belegt haben, dass es tatsächlich keinen anderen Wirkstoff gibt, der bessere Behandlungsergebnisse mit sich gebracht hat.