Entweder sind sie zu klein, zu groß oder zu unförmig. Die Rede ist von der weiblichen Brust. Nur wenige Frauen sind mit ihrem Busen zufrieden. Schlussendlich steht die weibliche Brust für sexuelle Attraktivität, Weiblichkeit und auch Fruchtbarkeit. Vor allem Frauen, die kleine Brüste haben, leiden nicht selten an der Tatsache, dass sie sich nicht "weiblich genug" fühlen. Sie fühlen sich unwohl, möchten sich nicht vor ihrem Partner ausziehen oder haben gar Probleme, einen Mann kennenzulernen bzw. überhaupt intim zu werden. Der Wunsch, einen größeren und auch wohlgeformten Busen zu haben, ist riesig. Doch nicht nur die Größe ist entscheidend. Die Brust sollte eine attraktive Form haben, asymmetrisch wirken und nicht hängen. Anforderungen, die nur selten - ohne "Nachhilfe - erfüllt werden.
In den letzten Jahren haben sich die Zeiten geändert. Vor 20 oder 30 Jahren waren es die "Reichen und Schönen", die ihre Brüste medizinisch vergrößern ließen. Auch wenn die Kosten für eine operative Brustvergrößerung zwischen 5.000 Euro und 8.000 Euro liegen, entscheiden sich immer mehr Frauen für die Erfüllung ihres Traums, endlich perfekte Brüste zu haben. Doch oftmals sind es nicht die Kosten, sondern die Angst vor dem Eingriff, die viele Frauen zögern lassen. Ist der Wunsch tatsächlich so groß, dass man sich mitunter belastenden Operationen unterzieht? Immer wieder liest man von verpatzten Eingriffen, Nebenwirkungen, missglückten Ergebnissen und muss sich des Weiteren noch mit dem Gedanken abfinden, mögliche Narkose-Risiken in Kauf zu nehmen. Und das alles nur für eine große Brust? Doch in den letzten Jahren hat sich mit der Verwendung von Hyaluron eine Alternative entwickelt. Immer mehr Frauen, die eine große Brust möchten, entscheiden sich gegen Implantate und spielen mit dem Gedanken, ihre Brüste mit Hyaluron zu vergrößern. Doch bevor sich die Patientin endgültig für eine Brustvergrößerung mit Hyaluronsäure entscheidet, sollte sie die Vor- und Nachteile kennen und wissen, auf welche Behandlung sie sich schlussendlich einlässt.
Im Rahme der Brustvergrößerung kommt Macrolane zum Einsatz. Macrolane ist ein spezielles Hyaluron, welches bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz kommt. Vorwiegend verwenden Mediziner das Macrolane zur Unterspritzung von Falten. Macrolane ist heute ein Klassiker im Bereich der kosmetischen Chirurgie; dass jener Wirkstoff aber auch bei Brustvergrößerung zum Einsatz kommt, ist nur wenigen Menschen bekannt. Hyaluronsäure ist ein und bleibt ein sogenanntes Multitalent und macht seinem Ruf alle Ehre. Denn Macrolane vergrößert die Brust, ohne, dass sich die Patientin einer belastenden Operation unterziehen muss. Ein weiterer Aspekt ist, dass auch keine Operationsnarben zurückbleiben.
Hyaluronsäure ist ein sogenanntes Polysacharid. Dabei ist zu bemerken, dass Hyaluronsäure in allen Geweben und Spezies ident ist. Es sorgt für Volumen, Geschmeidigkeit und Form. Die Hyaluronsäure liegt in derselben molekularen Struktur wie das verwendete Macrolane, wobei eine andere Vernetzung vorliegt; Macrolane ist kompakter und fester als "normales" Hyaluron. Macrolane ist dickflüssiger als gewöhnliches Hyaluron, sodass es langsamer vom Körper abgebaut wird. Ein Grund, warum Faltenbehandlungen alle sechs bis zwölf Monate wiederholt, der Erfolg der Brustvergrößerung aber bis zu drei Jahre aufrecht bleibt. Nach drei Jahren sollte die Behandlung wiederholt werden. Entscheidet sich die Patientin gegen eine neuerliche Behandlung, werden die Brüste wieder kleiner. Wer mit dem Ergebnis zufrieden war und seine großen Brüste gern gehabt hat, sollte daher abermals auf Hyaluron bzw. Macrolane zurückgreifen.
Macrolane wurde das erste Mal - bezugnehmend auf eine Brustvergrößerung - in Japan eingesetzt. Dabei spielt vor allem die sehr hohe Verträglichkeit eine wesentliche Rolle. Es soll, so die Mediziner, keine Nebenwirkungen geben. Studien, ob Nebenwirkungen oder Probleme auftreten können, gibt es keine. Das bedeutet zwar nicht, dass Macrolane zu 100 Prozent ungefährlich und frei von Nebenwirkungen ist, jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit, Probleme durch die Behandlung zu bekommen, äußerst gering und nur in der Theorie möglich ist. Dr. Per Hedén, ein schwedischer Arzt aus Stockholm, hat das Produkt zum ersten Mal in Europa verwendet. Der Mediziner hat im Rahmen der Behandlung behauptet, dass Macrolane weder sonographische Untersuchungen, noch eine Mammographie beeinflusst. Ein Vorteil, wenn man auf die Brustvergrößerung durch Implantate denkt. Schlussendlich stellen Brustimplantate immer wieder eine gewisse Problematik dar, wenn die Brust untersucht wird. Doch Dr. Peter Hedén hat auch die "Schattenseiten" des Produkts veröffentlicht. So kam er am Ende zu dem Ergebnis, dass nach drei Monaten rund 76 Prozent des Wirkstoffs in der Brust enthalten ist. Nach einem Jahr lag der Anteil bei 44 Prozent. Ein Beweis, dass das Produkt sehr wohl eine zeitliche Begrenzung hat, die - je nach Menge und Behandlung - nach einem Jahr bereits den Busen "schrumpfen" lässt. Dass das Produkt drei Jahre lang halten soll, ist möglich, wobei die Brustgröße, die in den ersten Monaten gegeben ist, definitiv nicht über einen derart langen Zeitraum gehalten werden kann.
Macrolane wird, mit einer äußerst dünnen Kanüle, zwischen dem Brustmuskel und der Brustdüse injiziert. Dabei wird die Region im Vorfeld örtlich betäubt. Die Behandlung selbst dauert, je nach Eingriff und Menge, zwischen 30 und 45 Minuten. Die Behandlung erfolgt in einem sterilen Raum (Operationsraum), wird jedoch ambulant durchgeführt; eine stationäre Aufnahme ist nicht erforderlich. Die Behandlung mit Hyaluronsäure ist deutlich schonender als jene, die als "klassische" Operation bezeichnet und die Brüste mit Implantaten zur gewünschten Größe geformt werden. Nach dem Eingriff ist auch keine Erholungszeit erforderlich. Doch zu beachten ist, dass nicht jede Frau ihre Brüste mit Hyaluronsäure aufspritzen lassen kann. Folgende Kriterien müssen erfüllt werden:
- Sehr gute symmetrische Form
- Gut definierte Brustfalte
- Mindestens zwei Zentimeter Brustgewebe
Ein tatsächliches Ausschlussverfahren stellt eine Ptosis dar. Leidet die Patientin unter einer "gesunkenen Brust", kann keine Behandlung mittels Hyaluronsäure durchgeführt werden. Auch dann, wenn die Brustfalte nicht gut definiert ist, die Brüste eine starke Asymmetrie aufweisen oder mitunter zu wenig Brustgewebe vorhanden ist, muss von einer Behandlung mittels Hyaluronsäure Abstand genommen werden. Ob die Patientin geeignet ist, entscheidet der Mediziner im Rahmen eines Beratungsgesprächs.
Zu Beginn werden die Brüste der Patientin desinfiziert und in weiterer Folge - die Einstichstellen - lokal betäubt. Der Arzt legt danach einen kleinen Zugang und beginnt das Gel um die Brustdrüse einzubringen. Pro Seite kann die Behandlung zwischen 20 und 30 Minuten dauern; die Gesamtbehandlungszeit beträgt zwischen 30 und 45, maximal 60 Minuten. Der Ablauf der Behandlung wird gerne mit jenem der Lippenvergrößerung verglichen. Nach der Behandlung ist die Patientin arbeitsfähig und fahrtüchtig; Einschränkungen müssen daher nicht gefürchtet werden. Am Ende steht eine deutlich vergrößerte Brust am Programm. Das Hyalurongel sorgt für eine Verbesserung des Volumens. Es bleiben weder Narben noch andere Anzeichen zurück, die für eine Brustvergrößerung sprechen.
Betrachtet man den Kosten-Nutzen-Faktor, spricht man keineswegs von einem ausschlaggebenden Argument. Schlussendlich liegen die Behandlungskosten - wenn 100 ml Hyalurongel verwendet werden - bei rund 2.800 Euro. Wer aber seine Brust deutlich vergrößern möchte und sich für 200 ml entscheidet, wird mitunter schon zwischen 5.000 Euro und 5.800 Euro bezahlen müssen. Kosten, die auch für eine "normale" Brustvergrößerung anfallen. Bedenkt man jedoch die "Frist" der Brustvergrößerung, dass das Volumen bereits nach wenigen Monaten zurückgeht bzw. die Behandlung alle drei Jahre wiederholt werden muss, kann man schon einer sehr teuren Alternative sprechen. Vorwiegend ist die Behandlung mit Hyaluronsäure dann empfehlenswert, wenn sich Frauen für eine schonende Methode entscheiden, ihren Körper nicht durch eine Operation belasten wollen oder große Brüste "auf Zeit" möchten. Frauen, die glauben, dass die Behandlung mittels Hyaluronsäure günstiger ist, werden am Ende überrascht sein, dass es - bezugnehmend auf die Behandlungskosten bei Implantaten – kein tatsächliches Kostenersparnis gibt.
Nach dem Eingriff sind die Erfolge sofort sichtbar. Es muss keine Schonfrist eingehalten werden; jegliche Tätigkeiten können sofort wieder aufgenommen werden. Jedoch sind mitunter Rötungen, Schwellungen, Druckempfindlichkeit, Juckreiz oder auch sanfte Schmerzen möglich. Wichtig ist, dass die Patientin auf hohe bzw. niedrige Temperaturen achtet.
- Sehr kurze Behandlungsdauer; das Ergebnis ist sofort sichtbar
- Es ist keine Operation notwendig; die Patientin muss weder Angst vor etwaigen -operationsbezogenen - Risiken haben, sodass Wundheilungsstörungen oder Hämatome nicht auftreten können
- Es besteht kein Risiko einer möglichen Narbenbildung
- Es besteht kein Risiko einer Kapselfibrose
- Keine Kostenersparnis; die Preise liegen zwischen 2.800 Euro und 5.800 Euro
- Das Ergebnis ist zeitlich begrenzt; die Behandlung muss nach spätestens drei Jahren wiederholt werden
- Granulombildung und Zysten sind möglich
Hyaluronsäure stellt eine definitive Alternative zu den Brustimplantaten dar. Vor allem Frauen, die keine belastende Operation über sich ergehen lassen möchten, werden vorwiegend mit dem Gedanken spielen, sich einer schonenden Behandlung zu unterziehen. Zu beachten ist, dass das Ergebnis nicht für immer ist. Die Behandlung sollte alle drei Jahre wiederholt werden. Auch der Kostenfaktor, der gut und gerne mit der gewöhnlichen Brustvergrößerung verglichen werden kann, spricht nicht für die Behandlung mit Hyaluron. Am Ende bleibt die Tatsache, dass Hyaluron gut verträglich ist und die Behandlung definitiv keine Belastung für den Körper darstellt.